Waldwissen
- Deutschland ist das waldreichste Land Mitteleuropas.
- Auf gut 45 % der bestockten Waldfläche stehen heute Laubbäume und auf knapp 55 % Nadelbäume.
- Seit mehreren Jahrzehnten ist bereits ein Umbau unserer Wälder hin zu mehr Laubholz und Mischbeständen zu beobachten. So nahm der Laubholzanteil seit den 90er Jahren um rund 12% zu.
Wald, die grüne Lunge
Wald produziert Sauerstoff und reinigt die Luft. Laubwälder produzieren jedes Jahr 15 Tonnen Sauerstoff pro Hektar, Nadelwälder kommen sogar auf 30 Tonnen pro Hektar und Jahr. Ein einziger Hektar Wald filtert pro Jahr bis zu fünfzig Tonnen Ruß und Staub aus der Atmosphäre.
Wald ist Lebensraum
Der Wald ist Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Von allen Landlebensraumtypen beherbergt der Wald die meisten Arten. Rund 4.300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten leben in unseren mitteleuropäischen Wäldern.
Nutzfunktion
Wald produziert unseren klimafreundlichen, nachwachsenden Rohstoff Holz. In Deutschland werden jedes Jahr ca. 60 Mio. Festmeter (Kubikmeter) nachhaltig eingeschlagen, das ist bis auf wenige kalamitätsbedingte Ausnahmejahre generell deutlich weniger, als nachwächst.
Erholungsfunktion
Wald bietet Erholungssuchenden Ruhe, Entspannung und ein günstiges Erholungsklima. Die Waldluft ist nachweislich gesund und der Wald wird intensiv für Bewegung und sportliche Freizeitaktivitäten genutzt.
Schutzfunktionen unserer Wälder
- Bodenschutz
Wald verhindert Bodenerosion durch Wasser und Wind. - Lawinenschutz
Wald kann die Entstehung von Lawinen und Muren verhindern und kleinere Lawinen bremsen. - Wasserschutz
Ein Quadratmeter Waldboden speichert bis zu 200 Liter Wasser. Schmelz- und Regenwasser versickern langsam und werden durch die gute Filterleistung des Bodens zu sauberem Grundwasser. - Klimaschutz
Wälder sind der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher. Neben den Ozeanen gehören die Wälder zu den aktuellen Kohlenstoffsenken. Bäume nehmen für ihr Wachstum das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid direkt aus der Luft auf und speichern den Kohlenstoff in ihrem Holz. Eine CO2-Senke sind unsere Wälder jedoch nur dann, wenn sie insgesamt Nettozuwächse bei der Biomasseproduktion verzeichnen. Dies wird durch nachhaltige Nutzung und Verwendung von Holz in langlebigen Produkten erreicht.
Unser Wald ist in Not!
Unsere Wälder sind vom Klimawandel stark betroffen, da sie als langlebige Ökosysteme eine Anpassung an schnelle und starke Klimaveränderungen nur begrenzt leisten können. Stürme, die extreme Dürre der Jahre 2018-2020 und der Borkenkäferbefall – das hat den Wäldern in Deutschland in den vergangenen Jahren immens zugesetzt. Für die Jahre 2018 bis 2022 wurde bislang ein Kalamitätsholzanfall in Höhe von 222 Mio. Festmetern erfasst (Stand 30.03.2022). Die wiederaufzuforstende Waldfläche beträgt aktuell rund 380.000 Hektar!
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